Hans Schork
V I D E O zu den lichtkinetischen Arbeiten
Der Kosmos im Kasten
Henrike Holsing
„…Auf unterschiedlichen Vorläufern aufbauend, konnte sich … in den 1950er und 60er Jahren eine regelrechte lichtkinetische Bewegung von einiger Breitenwirkung entfalten. Eine kaum zu überschätzende Rolle spielte dabei die Düsseldorfer Gruppe ZERO mit Heinz Mack, Otto Piene und später Günther Uecker, die nach einer Alternative zu der vorherrschenden Nachkriegskunst in ihren Spielarten von Tachismus und Informel suchten… „geheime Schönheit“ lag für Mack und Piene in der immateriellen und unfassbaren Qualität des Lichts…Hans Schorks Ende der 1960er Jahre einsetzende Lichtkunst ist also auch Ausdruck eines Zeitgeistes. Auslösend war bei ihm die Begegnung mit dem Werk Julio Le Parcs, Mitglied der Pariser Gruppe Recherche d’art visuel, anlässlich der Biennale von Venedig 1966, die ihm erstmals die Möglichkeiten des künstlerischen Einsatzes von Licht zeigte. Den Weg zu seiner eigenen Kunst aber fand Schork durch seinen Beruf als Vermessungstechniker: Die sich bei einer zufälligen Bewegung gegeneinander verschiebenden Negative von Lageplänen auf einem Lichttisch erzeugten ein faszinierendes Lichtspiel. Diesen Effekt machte Hans Schork sich schließlich bei der Konstruktion seiner „Kastln“ zunutze…“
Textausschnitte von Hajo Düchting aus „Licht – Bewegung – Zeit“
zu den Lichtkästen von Hans Schork
„…Die Lichtkästen von Hans Schork sind auch Meditationsobjekte, die Zeit und Bewegung als wesentliche Kräfte des Lebens anschaulich vorführen…Hans Schork plädiert für die Langsamkeit, für eine „Entschleunigung“ unserer Zeit. Das Aufleuchten und Verlöschen der Lichtpunkte und -linien entspricht nicht den futuristischen „Kraftlinien“, die die Dynamik der Moderne abbilden wollten…In den Mini-Kosmen von Schork ereignet sich Zeit als langsam sich steigernde, verlöschende und wieder in sich zurückkehrende fließende Bewegung. Zeit wird trotz des Zu- und Abnehmens als Dauer erfahren, als ein organischer lebendiger Vorgang jenseits des Uhrentaktes. Gibt man sich einer solchen Vorstellung von Zeit vorbehaltlos hin, so erfährt man etwas von der Ganzheit des Lebens, derer wir infolge der Aufsplitterung und Schnelligkeit in der modernen Arbeitswelt immer stärker verlustig werden…“
Lebt und arbeitet in München und bei Vilsbiburg.
1935 | Geboren am 29. August in Aschaffenburg |
1939 | Erste größere Labyrinthzeichnungen in den Sand des Vorplatzes des Viehverladebahnhofs. |
1942 | Umzug mit der Familie nach Augsburg. |
1945 | Umzug der Familie Schork nach München. |
1952 | Eintritt ins Städtische Vermessungsamt München. |
1956 | Teilnahme an der Ausstellung „Jugend fotografiert“ bei der Photokina Köln. Studium an der Staatsbauschule München mit Abschluss als Vermessungsingenieur. |
1958 | Als Vermessungsingenieur zum Städtischen Vermessungsamt. |
1966 | Besuch der 33. Biennale in Venedig. Begeistert sich für den argentinischen Lichtkünstler Julio Le Parc, Preisträger der Biennale. |
1967 | Baut sein erstes lichtkinetisches Objekt »Anfangen, wie es anfing«. Von nun an Ausstellungsbeteiligungen im In- und Ausland. Reise nach Tunesien. |
1972 | Beginn der Freundschaft mit dem saarländischen Schriftsteller und Filmer Alfred Gulden, Mitbegründer des Aktionsraumes A1 in München. |
1975 | Beginnt ein Studium der Soziologie, Psychologie und Zeitungswissenschaft an der Universität München, das er jedoch nicht zu Ende führt. Regieassistenz bei der 50. Aktion von Hermann Nitsch auf Schloss Prinzendorf. Seit dieser Aktion befreundet mit dem Schriftsteller Wolfgang Wunderlich und dem Nervenarzt und Psychoanalytiker Christian d’Orville. |
1981 | Reise in den Senegal nach Dakar und auf die Insel Gorée. |
1988 | Realisierung eines Großobjektes für eine Eingangshalle der Firma Siemens, München. |
1992 | Großobjekt für das Deutsche Museum, München. |
1998 | Regieassistenz beim 6. Tage-spiel von Hermann Nitsch auf Schloss Prinzendorf. Nimmt erstmals an der Wallfahrt von Sevilla nach El Rocío teil, der größten Marienwallfahrt in Spanien; bis 2008 wiederholt Hans Schork diese Pilgerreise noch acht Mal. |
2004–2006 | Reisen in die Mongolei mit seinem langjährigen Freund Willi Zohner (Maler, Kunsthistoriker und Kunstpädagoge). |
Gruppenausstellungen (Auswahl) |
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1970 | Preis der Heinrich Zille-Stiftung für sozialkritische Grafik, Hannover (Katalog); |
1972 | Große Kunstausstellung, München (Katalog); Galerie Rutzmoser, München; Galerie Heseler, München; |
1975 | Große Kunstausstellung, München (Katalog); Internationale Baseler Kunstmesse; |
1976–80 | Große Kunstausstellung, Wasserburg (Katalog); |
1980 | Galerie Eva Keppel, Düsseldorf; |
1981 | Galerie Jaspers, München; |
1982 | Galerie Hermanns, München; |
1984 | Edwin-Scharff-Haus, Europa-Galerie, Neu-Ulm; |
1985 | Mönchehaus-Museum, Goslar; Hellhof, Kronberg/Taunus (mit Wilhelm Zohner); |
1986 | Lichteffekte zu Percy Adlons Film: „Herschel und die Musik der Sterne“; |
1987 | Galerie Jaspers, München; Galerie Ehrensberger, Zürich; Lichtkunst, Neckarwerke, Fellbach; |
1988 | Museum für Holografie & neue visuelle Medien, Pulheim, Köln; Westdeutsche Landesbank (Frankfurt a. M., Bonn, Düsseldorf); Arras Gallery, Trump Tower, New York; |
1989 | Visiona 89, Wien; |
1990 | SIME Ausstellung, Grand Palais, Paris; Stadtmuseum Siegburg; |
1991 | Images du Futur 91, Montreal (Katalog); Große Kunstausstellung, Wasserburg (Katalog); |
1993 | Galerie Ruf, München; „Blau“ im Ganserhaus, Wasserburg; |
1994 | Konstruktiv-Konkret, Schloss Wertingen; „Licht“ im Ganserhaus, Wasserburg; Galerie Roesinger, Köln; |
1995 | Foundation Lighting Effects in Painting and Sculpture, Eindhoven; National Technical Museum, Prag; Light and Art, Neu Delhi, Indien; Scheinwerfer, Künstlerwerkstatt Lothringer Str., München (Katalog); |
1996 | Nationalmuseum Warschau; Galerie Jaspers, München; Technische Universität, Eindhoven; Katakomben unter dem Palais Royal, Brüssel; |
1997 | Lichtmess, Städtische Galerie in der Jesuitenkirche, Aschaffenburg; Leuchtwerk, Pasinger Fabrik, München; Stelle Cadenti, Bassano di Tevere (Katalog); Museum für Geschichte und Kultur Weißrusslands, Minsk; |
1998 | Palais Museum, Den Haag; |
1999 | Kinetikkunstwoche, Neuenburg (Katalog); |
2001 | Galerie der Künstler, BBK, München; Ganserhaus, Wasserburg; |
2002 | Fotoausstellung im Instituto Cervantes, München; |
2003 | Centrum Kunstlicht in de Kunst, Eindhoven; |
2005 | Kunsthaus ORPLID in Icking; 2007 Ganserhaus, Wasserburg; |
2009 | Rathausgalerie, München; Galerie Gebhard mit Rudolf Ortner, Landsberg; Kunstpreis Licht 2009 in Gräfelfing (Katalog); Mit Zeichenstift und Kamera durch die Mongolei, Rathaus Ebersberg, mit Willi Zohner; |
2010 | Galerie Markt Bruckmühl; Galerie Edition Stalzer, Wien |
2013 PUC (Puchheimer Kulturzentrum)
Einzelausstellungen (Auswahl) |
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1980 | Galerie Jaspers, München; |
1982 | BMW-Pavillon, Dingolfing; |
1984 | Galeriehaus Weinelt, Hof/Saale; |
1985 | Augenklinik der Universität, München; Edwin-Scharff-Haus, Europa- Galerie, Neu-Ulm; Kunstagentur Wunderlich, München; |
1986 | Altstadtforum Kronach; |
1987 | Galerie im Kornhauskeller, Ulm; |
1989 | Städtische Galerie im Park, Viersen (Katalog); |
1994 | Galerie Ruf, München; |
1996 | Üblacker Häusl, München; |
1998 | Galerie Brötzinger Art, Pforzheim; |
1999/2000 | Die Zeit, der Weg, die Reise, Stiftsmuseum Aschaffenburg (Katalog); |
2001 | Galerie Capricornus, Eckernförde; Fotoausstellung Casa de Extremadura, Sevilla; Galerie Jaspers, München; |
2003 | St. Petri Kirche, Lübeck; |
2005 | Stadtmuseum, Weilheim; |
2006 | Galerie im Ganserhaus, Wasserburg; Galerie in der Burg Stolberg; |
2007 | Sammlung Lauk, Köln; Galerie im Rathaus, Ebersberg; |
2008 | Kulturcentrum PUC, Puchheim; |
2010 | Werkraum Galerie Smuda-Jescheck, Ulm; Kunsthalle Jesuitenkirche, Aschaffenburg |
2011 Üblacker-Häusl München 2012 Galerie Pixis, München (Fotos von den Proben zur Hermann Nitsch Aktion 1975) Otto-Galerie, München2013 Galerie Marschall in Bernried Sammlungen |
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Sammlung BMW, Dingolfing | Sammlung Lauk, Köln | Sammlung Friedrich Dürrenmatt, Schweiz | Sammlung Prof. Dr. Lund, München | Sammlung Rolf B. Heer, Starnberg | Deutsches Museum, München | Parque de las Ciencias, Granada, Spanien | Museen der Stadt Aschaffenburg | Modern Art Museum, Hünfeld | Centrum Kunstlicht in de Kunst, Eindhoven |